Ich mag keine Helden - Dieser Krieg muss ein Ende haben.

Plädoyer für eine Beendigung des Ukraine-Russland Krieges.
Für Verhandlungen auf Schweizer Boden.
Für eine Rückkehr der Schweiz zur immerwährenden Neutralität.
Catja Wyler van Laak,

Das Minsker Abkommen war ein richtiger und guter Versuch. Er war nicht das Beste unter den Besten, aber es war der Versuch angestossen von Deutschland und Frankreich unnötiges Blutvergiessen zu vermeiden. Aber Europa war schwach, die USA desinteressiert und die russischen sowie die ukrainischen Patrioten gewannen die Oberhand. Die Friedensbemühten zogen sich resigniert zurück.

Inzwischen hat der Ukraine-Russland Krieg unzählige Menschenleben gefordert sowohl auf ukrainischer wie auf russischer Seite. Gemütlich in ihren guten Stuben sitzend feuern Alt und Jung hierzulande und anderswo die Ukraine an. Wer denkt an die Toten? Wer denkt an die trauernden Mütter? Lieber ein Stück Land verlieren und dafür Leben gewinnen? Wäre das keine Option? Und auf zähem Verhandlungsweg vielleicht über die Jahrzehnte das Land zurückbekommen?

„Die Probleme, vor denen unsere heutige Gesellschaft steht, lassen sich nicht mit militärischen Mitteln lösen“, sagte der ehemalige ermordete amerikanische Präsident John F. Kennedy, dessen besonnene Haltung die Menschheit 1962 in der Kubakrise vor einem dritten Weltkrieg bewahrte. Von dem dritten Weltkrieg sind wir weit entfernt?

Gegenüber der deutschen Wochenzeitschrift „Die Zeit“ sagte der engste Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Michailo Podoljak, (Die Zeit vom 22. September 2022 S. 2): „Der dritte Weltkrieg hat doch längst begonnen, auf ukrainischem Territorium.“

Ich sage nein! Diplomatie ist dem Krieg immer vorzuziehen und muss immer den Vorrang haben. Menschen, die Frieden wollen, sind keine Feiglinge. Wir müssen uns das weder von Russland noch der Ukraine sagen lassen. Die unbedingte Forderung, dass es immer um Verhandlungen geht und nie um Krieg gehen darf, ist eine zivilisatorische Leistung des Europas der letzten Jahrzehnte, hinter die Europa nicht zurückgehen darf. Hier darf die Ukraine von den anderen europäischen Ländern lernen und nicht umgekehrt. Wir wissen, dass Russland Völkerrechtsbruch begangen hat. Das ist nicht verzeihlich. Wir wissen, dass Russland eine Diktatur ist, aber wir befinden uns nicht mehr in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Menschheit hat dazu gelernt und muss ihre Mittel nutzen. Das bedeutet keine Appeasementpolitik. Die Nato darf die Zähne zeigen. Die Länder müssen in der Lage sein sich zu verteidigen, aber nur um der Diplomatie eine Chance zu geben. Ukrainische Mütter opfern ihre Söhne für einen Stellvertreterkrieg. Nachher, wenn das Blut in der Erde geronnen ist, wenn die Mütter ihre Söhne nicht mehr zurückbekommen, die Frauen ihre Männer nicht, wird die Ukraine im besten Fall ein kleines Stück Land erobert haben, dessen Ressourcen ihr nicht mehr gehören. Dieser Krieg muss beendet werden. Die Völker Europas müssen die beiden Kriegsparteien dazu aufrufen sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Hier kann die Schweiz Hand für Verhandlungen und mit ihren guten Diensten Hand bieten - sofern sie in der Lage ist zu ihren Grundlagen der Neutralität zurückzufinden. Das muss gefordert werden!

Lesen Sie auch: Matuschek Milosz, „Schöne neue Welt, Stell Dir vor es ist schon lange Krieg und niemandem ist es aufgefallen.“ Weltwoche 40.22. S. 52/53.