Bequemlichkeit der Gesellschaft am Beispiel des Umgangs mit der Digitalisierung

Benutzerdaten besser schützen

Wir schreiben Artikel im Internet und veröffentlichen Videos über die Abschaffung des Arztgeheimnisses, über rechtlose Zustände und Zersetzungsmethoden in der Schweiz. Das wird zwar gelesen und angeschaut, aber niemand reagiert darauf. Wir erhalten kein Feedback. Niemand protestiert, obwohl diese Entwicklung grundlegende, verfassungsrechtlich garantierte Freiheiten in unserem Land, der Schweiz, ernsthaft gefährdet. Allem voran ist hier der Schutz der Privatsphäre als eine nicht wegzudenkende Grundlage der Freiheit zu erwähnen. Wenn unsere Privatsphäre nicht mehr geschützt ist, ist auch die Freiheit verloren gegangen.

Ich sehe da Parallelen zum Umgang mit Software in mehrerer Hinsicht. Wie schützen wir unsere Privatsphäre im Umgang mit der Digitalisierung? Viele Menschen ärgern sich über Windows. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sie sich von Microsoft immer mehr ausspioniert fühlen. Lesen Sie den Beitrag unter nachfolgendem Link: «Microsofts neuer Servicevertrag erlaubt Totalüberwachung aller Nutzer», so der Titel von Tarnkappe.info (https://tarnkappe.info/artikel/netzpolitik/microsofts-neuer-servicevertrag-erlaubt-totalueberwachung-aller-nutzer-280856.html). Doch die Meisten scheinen das einfach hinzunehmen. Sie tun nichts um ihre Privatsphäre zu schützen. Die Wenigsten sehen sich nach Alternativen zu Microsoft um. Es wird alles einfach als unabänderbare Tatsache hingenommen und wie gewohnt weiter gemacht.

Noch schlimmer als am PC sieht es mit Android-Mobiletelefonen aus. Im Gegensatz zu Microsoft, die ihr Geld mit Software und Dienstleistungen verdient und Apple, die hauptsächlich Hardware verkauft, ist das Geschäftsmodell von Google und Facebook das Sammeln von Nutzerdaten.

Ein Mobiltelefon welches über Mikrofon, Kamera, GPS und in Zukunft wahrscheinlich noch weitere Sensoren verfügt, auf welchem die ganze Korrespondenz des Nutzers gespeichert ist und auf dem auch Apps installiert sind, die zum Beispiel die Gesundheit betreffen, sollte nicht in der Hand eines Unternehmens sein, im Fall von Android ist es Google, welches sein Geld mit Nutzerdaten verdient. Wenn ich jemandem erzähle, dass mein Android-Telefon völlig frei von Google-Diensten ist, bekomme ich meistens eine Antwort wie «Aha». Manchmal sogar ein «Das finde ich gut, Google mag ich auch überhaupt nicht.» Allerdings hat mich noch nie jemand gefragt wie ich das gemacht habe oder mich gebeten bei sich dasselbe auch einzurichten. Obwohl also viele wissen, dass es Möglichkeiten gibt die Privatsphäre im Umgang mit der Digitalisierung besser zu schützen, wird es nicht gemacht. Damit verschenkt der Bürger ein wertvolles Gut unserer Demokratie. Es gibt auch freie Software. Frei im Sinne von Freiheit, bei der jeder den Quellcode lesen darf, um zu verstehen was die Software macht. Was ist ein Quellcode? Um dies zu verstehen, lesen Sie den Inhalt von folgendem Link. (https://de.wikipedia.org/wiki/Quelltext)

Bei dieser freien Software kann man sich auch gleich mit Verbesserungen am Quellcode am Projekt beteiligen. Änderungen an die eigenen Bedürfnisse auf einer eigenen Kopie des Codes sind auch erlaubt.

Aber ähnlich bequem wie die Nutzer machen es sich auch Firmen. Oftmals wird zwar freie und quelloffene Software von Firmen unterstützt, aber gerade kleinere Projekte eben nicht, da wird die Software einfach nur verwendet ohne Qualitätssicherung oder Projektbeteiligung zur Verbesserung oder Erweiterung des Produkts.

Am Beispiel von Log4j, ein Framework, das von wenigen Programmierern entwickelt und gepflegt wird, aber hundertmillionenfach genutzt wird, wurde das bei einer Sicherheitslücke, die von 2013-2021 bestand, besonders deutlich. Lesen Sie mehr unter folgendem Link wie sich dies auswirkte. (https://www.security-insider.de/was-ist-log4shell-log4j-schwachstelle-a-6e6873adc74e25e845e027ac024303c8/).

Demokratie erfordert Einsatz. Der Bürger ist in einer Demokratie eingeladen den Einsatz zu leisten um die Freiheiten, die ihm dieses System ermöglicht, aktiv aufrechtzuerhalten und zu schützen. Wir müssen für diese Freiheiten immer etwas tun, denn sonst sind sie eines Tages weg.

Daniel Schmid, 24.11.23